Die Wanderzeit

Die Wanderzeit

Wir haben den Meraner Höhenweg vom 07.10. bis zum14.10. gemacht. Das ist m.E. die späteste Zeit, um den Meraner Höhenweg noch sicher zu wandern. Ruft vorher bei der Tourist-Info von Meran (Tel.: 0039 473 272000) an, die können euch sagen, ob das Wetter geeignet ist, und ob ihr die Hütten vorbuchen müsst. Wir haben keine einzige Hütte vorgebucht, so ist man natürlich schön flexibel, es kommt aber immer auf die Saison an, ob das möglich ist. Wenn ihr euch unsicher seid, ob es schon zu spät oder noch zu früh ist, die 2800 Höhenmeter sicher zu nehmen, empfehle ich, bei der Wirtin des Eishof anzurufen. Sie ist sehr nett und kann bestimmt sagen, ob noch andere Wanderer diese schwerste Etappe zur Zeit erklimmen. Im Oktober war ein herrliches Licht in den gelben Wäldern und viele Wege waren menschenleer, natürlich nur solange man nicht in die Nähe eines Bergdorfes kam. Diese waren überfüllt mit Touristen. Wir hatten alle Hütten für uns ganz allein, außer den Eishof, dieser war erstaunlicherweise gerammelt voll.
Mit dem Wetter hatten wir Glück, es schien nur die Sonne. Allerdings kann ich trotzdem nicht uneingeschränkt empfehlen, den Meraner Höhenweg um diese Zeit noch zu gehen. Der Aufstieg zur Stettiner Hütte, die um diese Zeit schon geschlossen ist, verlief problemlos. Beim Abstieg gingen wir jedoch auf der Schattenseite des Berges, und die steilen Serpentinen waren ziemlich vereist. Ich fand das Risiko ziemlich hoch, und würde es kein zweites Mal wagen. Vor uns ging eine erfahrene Gruppe, die uns Tipps gab, wo wir am besten hintreten sollten. Durch Unvorsichtigkeit kam plötzlich der Älteste von ihnen ins Rutschen und konnte sich über mehrere Meter nicht auffangen. Wäre nicht an der entscheidenden Stelle ein Stahlseil Richtung Abhang gespannt gewesen, er hätte sich nicht nur ein Bein gebrochen. Mir zitterten nach dem Abstieg die Knie.
Ob man den Meraner Höhenweg noch zu dieser Zeit geht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Uns wurde in Meran nicht davon abgeraten, und im Eishof trafen wir viele, die auch noch diese Etappe nahmen.
Eine Alternative könnte es sein, die Route so zu planen, dass man hinter der Stettiner Hütte anfängt und davor aufhört. Bitte schaut selbst in die Karte, um euch zu überlegen, wie der Transfer an dieser Stelle möglich ist.